Lichtsterben

 

Agaven bohren schwarze Lanzen

in den hohen Schwefelhimmel

 

Ein Hund bellt

und das Gelb verfinstert sich

 

Heimkehrende Ziegen tragen helle Glocken

unter Staubfahnen den Berg hinan

 

Das Meer gleicht zähem Teer

als das Geläute in den Wolken verbrennt


Gedicht

 

Komplexes Bild reduziert

auf ein Wort

 

Melodie im Klang

einer Silbe gefangen

 

Gefühl als Essenz

des einzelnen Ausdrucks

 

Solcherart dem Wesen auf der Spur

liegt Schönheit in bloßen Gebeinen

Wahrheit trägt

das Parfüm des Einen

 


behaglichkeit

 

der pelz katzt auf dem ofen

die pfoten von der hitze weich

fließen über glatte kacheln

öffnen, schließen sich ganz leicht

 

schnurrend pulst der dicke balg

vom langen taktstock dirrigiert

der nur die spitze wippen läßt

ein sachtes auf und ab

 

der mensch sich nähert ...

 

grünes sehen schlitzt erwacht

und lauschen steift die ohren

spannung fährt durch alle glieder

steigert sich in weites dehnen

offner bauch erwartungsvoll

 

kraulen senkt sich nieder

versinkt im warmen

wohlig weich

 


Das Wesen

 

Harmonie verletzt das Gleichgewicht

Einklang spiegelt Monotonie

Wer hört das andere Gesicht?

Die chaotische Symphonie?

 

Der Schrei wird von der Trägheit gedehnt

Mein Kopf an der Wand nur verformt

Ausbruch draußen abgelehnt

Weil moralisch nicht genormt

 

Wie hasse ich Reime, dieses Geschleime!

Schon wieder Idylle in Fülle!

 

Sie nährt den funkelnden Faun

Sein sengendes Wesen ist Energie

In Wirbeln bäumt sich die Kraft

Zum Bersten schwillt der Unterleib

Kreischend reißt der dünne Kokon

 

Und kotzt Leben

Auf den Verstand