Molukken (Sulawesi, Ambon und Bandainseln - Indonesien)      14.2.2008 - 27.3.2008

Stichworte:

2008 kehrten wir nach Indonesien zurück. Wir waren auf der Suche nach intakten Korallenriffen, netten Menschen und interessanter Natur (Vulkane). Dass die Molukken einst im Zentrum des kolonialen Gewürzhandels standen und somit einen geschichtsträchtigen Hintergrund boten, gab unserem Vorhaben einen zusätzlichen Anreiz.

In Manado betraten wir indonesischen Boden. Zuvor hatten wir wegen eines brennenden Triebwerks eine Notlandung in Delhi und einen regulären Aufenthalt in Singapur.

Von Manado aus flogen wir nach Ambon. Mangels Transportmöglichkeit saßen wir eine Woche fest, dann ging es weiter zu unserem eigentlichen Reiseziel, den Bandainseln. Nach zweieinhalb Wochen kehrten wir nach Manado zurück und quartierten uns auf den Bunaken ein. Dort machten wir den PADI Open Water Tauchschein. Die letzten Tage (Osterfeiertage) verbrachten wir im christlichen Nordsulawesi rund um Tomohon.

 

Reiseerfahrung:

Just zu jener Zeit, als wir die Flüge nach Manado (Nordsulawesi) buchten, wurden die Mohammed-Karikaturen veröffentlicht. Die islamische Welt reagierte empört, in Österreich entwickelte sich eine Moslem-Phobie. Gesetze gegen Minarette wurden erlassen, Kopftücher geächtet. Und da wollten wir in einen islamischen Staat, noch dazu auf die Molukken, wo vor ein paar Jahren noch Christen und Moslems blutig aneinander gerieten!? Man erklärte uns für naive Multi-Kulti-Träumer, oder noch schlimmer, für verrückte Selbstmörder.

Ich lernte einige Wochen lang die Sprache Bahasa Indonesia, das schien mir die beste Reiseversicherung zu sein. Wir fürchteten uns bloß vor der realen Bedrohung durch Malaria, nicht vor den Menschen.

Eigentlich waren wir wegen der unvergleichlichen Unterwasserwelt (wir sahen Haie, Delphine und sogar Wale) gekommen. Aber angesichts der international angespannten Situation zwischen Christen und Moslems interessierte uns, wie das friedliche Zusammenleben in Indonesien praktiziert wird. Wie die Einheimischen den Touristen aus den ehemaligen Kolonialreichen mit solcher Freundlichkeit begegnen können, trotz des Genozids, der von den Holländern auf Banda verübt worden war. Gerade diese Erfahrungen bestärkten uns nach unserer Rückkehr, gegen die Borniertheit und Intoleranz unserer Gesellschaft vehement aufzutreten. Das hatte ich Djufri, unserem muslimischen Freund auf Banda versprochen, als er uns beim Abschied bat: „Sagt der Welt, dass wir friedliche Menschen und keine Bestien sind!“

 

Reisebericht:

Mein Reisebericht soll dieser Bitte nachkommen. Ich schildere darin ausführlich unsere Begegnungen sowohl mit den Einheimischen als auch mit seltsamen Touristen. Ich gebe einen kleinen Rückblick über die Kolonialzeit, über das wichtigste Exportgut der Bandas (Muskatnüsse) und die Relikte dieser blutigen Vergangenheit. Unsere Unterwasser-Erlebnisse kommen natürlich nicht zu kurz und die unübersehbaren Folgen des Klimawandels und der Umweltverschmutzung werden schonungslos angesprochen.

 

Der Reisebericht umfasst 150 Seiten und steht als PDF digital zum download zur Verfügung.