Stichworte:
Als uns zu Ohren kam, dass am Manaslu-Trek kein eigenes Zelt mehr notwendig ist, sondern "lodge-trekking", wenn auch mit geringem Komfort, möglich ist, stand unser
Ziel fest. Wir wollten zu Fuß durch das noch ursprüngliche Tal von den tropischen Tiefen bis hinauf ins Basislager am Fuß des Manaslu. Dann, nach dem Abstieg und Einmündung in den
"Annapurna-Highway" würden wir bis Manang weitergehen und dort die Seen und Berge aufsuchen, die uns vor 12 Jahren noch nicht zugänglich waren. Für den Rückweg wollten wir den frisch renovierten
Flugplatz von Manang nützen und direkt nach Pokhara fliegen. Soweit unser Plan.
Reiseerfahrung:
Uns war bewusst, dass die erste Etappe der Reise körperlich sehr anstrengend sein würde. Nicht umsonst warnte der lonely planet vor dem härtesten Trek in Nepal. An
Kondition mangelte es uns nicht - aber würden wir mit den anderen Faktoren (primitive Unterkünfte, mangelnde Hygiene) umgehen können? Vor zwanzig Jahren wäre das kein Thema gewesen. Aber mit
zunehmendem Alter hatten wir uns einen angenehmeren Reisestil angewöhnt. Wir stellten uns also darauf ein, dass die ersten drei Wochen ziemlich hart werden würden, wir uns aber später im
Annapurnagebiet erholen könnten. Schließlich gab es dort bereits vor 12 Jahren warme Solarduschen. In Manang erhofften wir Luxusherbergen.
Unsere diesbezüglichen Erwartungen wurden leider herb enttäuscht.
Die Schönheit der Natur entschädigte uns jedoch für alle Widrigkeiten. Unser Glück basierte auf dem Faktor Zeit. Wir hatten sechs Wochen veranschlagt, wofür andere höchstens drei kalkulierten. Sie hetzten im Regen an den Achttausendern vorbei, ohne sie jemals zu Gesicht zu bekommen und riskierten darüberhinaus ihr Leben. Wir saßen das schlechte Wetter aus und wurden belohnt. Das Warten zerrte an unseren Nerven, Krankheit und Lagerkoller gesellten sich mitunter dazu. Aber all das war beim Anblick der eisgekrönten Himalayagipfel vergessen.
Wir folgten dem uralten Handelsweg von Nepal nach Tibet. Er verbindet Dörfer, in denen die Zeit im Mittelalter stehen geblieben ist. Häuser aus Stein, errichtet ohne Mörtel, durch deren Ritzen Rauch quillt. Kamine kennt man noch nicht. Strom gibt es nur für Touristen. Oft fragten wir uns, wie überleben die Menschen hier?
Wir wanderten über die schönste Alm der Welt (Zitat eines Tirolers!), eingebettet in ein Halbrund aus Siebentausendern. Stiegen hinab in Schluchten, in denen
handtellergroße Schmetterlinge die Wasserfälle umgaukelten, stapften durch den Morast von Regenwäldern wieder hinauf zu Edelweiß und Enzian. Der Höhepunkt (mit 5.367 Metern) bildete ein Hügelchen
am Rande des Tilicho.
Reisebericht:
Der Reisebericht in Form eines bebilderten Tagebuches umfasst 197 Seiten und steht als PDF digital zum download zur Verfügung.